leicht verschnupft fuhr ich am freitag von mülheim nach münchen. nach einem harten langen arbeitstag musste ich mich erstmal erholen und abwarten, ob ich überhaupt am wochenende wegfahren kann. meine nase bemühte sich, nicht zu sehr zu triefen, und ich machte mich auf in meine alte heimat. ich wollte meinen besten freund simon und meinen bruder besuchen. und halt mal wieder in münchen herumlaufen. mal gucken, was sich verändert hat.
die fahrt dauerte 5,5 stunden. ganz schön lang eigentlich. deutschland ist gross, und münchen ist so weit im süden. aber ich hatte einen sitzplatz und habe mit einem sehr guten buch angefangen, das mir die zeit verkürzte: „buntschatten und fledermäuse“ von axel brauns, der asperger hat. er erzählt so wunderschön über seine welt, wie es nur wenige nicht-autisten können.
um halb 7 uhr abends kam ich dann in münchen an. alles beim alten. und doch war manches neu. am hauptbahnhof gibt es neue imbissbuden, im zwischengeschoss sieht es auch ganz anders aus, ich habe erst gar nicht zur u-bahn-linie gefunden, und auch die ticketautomaten sind neu. simons haus habe ich aber gefunden 😉 dort konnte ich übernachten, sein freund und er hatten mir wieder thomas‘ liege ins wohnzimmer gestellt. und dort fühle ich mich auch immer gleich wohl.

hinterm sofa steht meine schlafliege
coole lampe
am freitag abend sind wir nicht mehr weggegangen, ich habe von meinen reisen erzählt, thomas hat nudeln mit tofu, tomaten und oliven gekocht (sehr lecker) und schon um 21 uhr ging er nach oben ins bett. simon folgte dann gegen 22 uhr. ich habe noch mit meiner mutter, meinem bruder und hasi telefoniert und habe mich dann auch schlafen gelegt. konnte aber nicht gut schlafen, muss mich immer erst an die umgebung gewöhnen, von draussen drangen geräusche ins zimmer und meine nase explodierte fast. es schläft sich schlecht, wenn man die nase voll hat.
am samstag vormittag ging simon kurz zum sport, währendessen machte ich mir brote zum frühstück und surfte auf seinem ipad und guckte maxdome. beides hat er von seiner arbeit kostenlos bekommen. so ein ipad ist schon was nettes, hab bisher noch nie ein tablet in der hand gehabt, aber das lief wie geschmiert.
als simon wieder da war, gingen wir in der stadt bummeln. unterwegs sah ich einen kundenstopper, auf dem was von belgischen pommes stand. was, in münchen soll es tatsächlich gute pommes geben??? ui, die muss ich probieren!


die pommes waren auch echt in ordnung. wir teilten uns eine grosse portion, die saucen gibt’s gratis dazu. ich hatte lime mayonaise, aber auf dem tisch standen noch ketchup und normale mayo, so konnten wir noch variieren.
st. peter
neues rathaus
altes rathaus

mit einem türmchen der frauenkirche und mariensäule
fischbrunnen
rolls royce und doppeldeckerbus vorm staatstheater
könig max josef


wir waren auch mal kurz im mir bis dato noch unbekannten h&m-ableger „& other stories“. die klamotten kosten da wesentlich mehr, alles ist schicker. war nicht meins, viel zu madamig, und trotzdem zu viel synthetics. aber schönen nagellack hatten die da (leider zu teuer, um die 8€), und anderen netten kosmetik-kram.
im funkelnagelneuen eilles-tee-laden in der residenzstrasse schnupperte ich an teedosen, probierte schokolade. die noch angebotene weisse mit waldmeister lag leider nicht auf der etagere der probierstückchen. ich hätte bestimmt einfach fragen können, aber ich wollte nicht, weil ich sie eh nicht kaufen wollte. simon holte sich noch eine cappucino und wir gingen in den hofgarten, um uns auf eine bank zu setzen. ich war auch schon müde vom laufen.
im hofgarten
danach liefen wir weiter zum odeonsplatz und die luitpold- und leopoldstr. runter bis zur münchener freiheit. wie oft bin ich die in meinem leben schon langgelaufen … am café münchener freiheit wollte ich mir ein eis kaufen, aber 1,30€ pro kugel??? no way, ich verzichte. das geht wirklich zu weit.


siegestor von hinten

und von vorne
von der münchener freiheit fuhr ich dann zu meinem bruder. der war gerade nicht zu hause, seine freundin öffnete mir aber. glück gehabt. wir unterhielten uns ein wenig und ich schaute mir die neuen mitbewohner meines bruders an (seine wüstenrenmäuse waren vor kurzem verstorben). ich finde gerade vögel in käfigen ja nicht schön, aber niedlich sind die ja schon. es sind reisfinken.
darf ich vorstellen: cheech und chong

nach einer halben stunde wartezeit kam mein bruder dann. er war überrscht, dass ich schon da war, und freute sich auch, mich zu sehen. er hatte was für die vögel, getränke und lebensmittel gekauft.
die zeit verging dort schnell, ich wollte gegen halb 8 noch proviant kaufen. da renés freundin, als mein bruder und ich die wohnung verliessen, „mach’s gut“ sagte, habe ich gedacht, dann geh ich halt auch gleich. ich wollte eigentlich nochmal wiederkommen, aber ich dachte, vielleicht störe ich … mein bruder kaufte auch noch was ein und fragte danach, ob ich nochmal mitkomme oder schon fahren wolle. er sah irgendwie traurig aus, dass ich schon wieder fahre. sowas kenne ich von dem gar nicht. naja, eineinhalb stunden sind ja auch nicht lang, aber ich wollte auch noch mit simon ausgehen, und mein bruder hat ja eh nie zeit.
mit simon zog ich dann los, ins café glück. nachdem wir unsere getränke bestellt hatten, las ich, dass samstags happy hour ist, cocktails für ’n fünfer. wäre auch nicht schlecht gewesen. aber nun hatte ich schon fast einen halben liter almdudler vor mir. später wollten wir noch zu einer party mir schoegaze-musik. simon hatte keine lust auf u-bahn fahren und winkte ein taxi herbei. das brachte uns zu der adresse, wo die party stattfinden sollte. aber da war nichts! mäh. die angabe in der IN münchen war verkehrt, schade. wir überlegten erst, wohin denn nun, liefen zur bar koeri, einem geheimntipp, das ist in der sonnenstrasse. in einem indischen schnellimbiss, in der 1. etage gibt es einen kleinen raum, eine bar, in der am wochenende musik läuft. leider sah es gar nicht so aus, als ob dort irgendwas offen hat, so gingen wir wieder. zum stachus. dann halt ins backstage, einigten wir uns. aber schon an der s-bahn-station meinte simon, er wäre schon zu kaputt, um noch ins backstage zu gehen. beim umsteigen in die u-bahn fiel simon dann ein, dass wir doch noch wohingehen könnten. in die machete. das sei gleich um die ecke von simon, ein mexikansiches restaurant, wo es auch cocktails gibt. das ist im ehemaligen café giesing, das konstantin wecker gehörte.
dort bestellten wir uns also noch einen cocktail. meiner war alkoholfrei, ein „moskito“, hehe. also wie mojito, aber mit tonic water anstelle von rum. da ich schon eine portion pommes und ein grosses fettgebackenes apfelteilchen hatte, wollte ich meinen gallensteinen nicht auch noch alkohol zumuten. nicht das ich wieder nachts beschwerden kriege. der moskito war aber auch so sehr lecker, fruchtig und pfefferminzig.
simons und mein cocktail
am sonntag konnte ich zwar besser schlafen, aber zu kurz. denn um die ecke vom haus wird gerade die trambahn-strecke erneuert, und die arbeiten auch am wochenende. um halb 8 war schluss mit pennen.
mittags gingen wir noch ein stündchen ins bayerische nationalmuseum. zu dumm, dass ich meine kamera im auto gelassen habe, weil ich dachte, ich dürfe vielleicht eh nicht fotografieren. hätte ich aber wohl machen können. hm, schade. deshalb davon leider keine bilder.
dann wurde es auch schon zeit für mich, zu packen und zum bahnhof zu fahren. in der bahnhofshalle sassen und standen einige flüchtlinge, da kamen wohl wieder züge aus budapest oder österreich an. und auch im zug sassen welche, direkt vor bzw. gegenüber von mir eine ganze familie. die waren allesamt erkältet und müde, erschöpft von der langen reise. die konnten nur wenig englisch und kein deutsch, wollten in mannheim schon aussteigen, weil sie dachten, sie sind schon in dortmund. der zug hatte wegen einer streckensperrung bei ulm nämlich über 2 stunden verspätung, nachdem kurz er nach augsburg stehenblieb und und donauwörth umgeleitet werden musste. und dann tuckerte der ICE langsamer als ein regionalzug über die gleise … boah, ich dachte schon, wir kommen nie in stuttgart an. ab da konnte der ICE endlich wieder auf seiner gewohnten strecke langbrettern. das zugpersonal verteilte kostenloses wasser an die fahrgäste. aha, ab so einer wesentlichen verspätung rücken die also mal was raus. der eine zugbegleiter verteilte auch die fahrgastrechte-formulare an alle. ich lehnte dankend ab, denn bei meinem deutschland-pass kann ich sicher keine rückerstattung geltend machen. das läst sich ja wohl kaum berechnen.
eine halbe stunde vor mitternacht kam ich endlich zu hause an, und das auch nur, weil ich ohne ein ticket zu kaufen zur strassenbahn gewetzt bin. der regionalzug stand nämlich auch noch einige minuten am duisburger hbf, und ich hatte nur 2 minuten zeit zum umsteigen. wieso muss alles immer so knapp sein …
ich hoffe, mein letztes deutschland-pass-wochenende, bzw, die beiden tage, die noch übrig sind, werden mal wieder etwas weniger stressig. münchen war toll, aber die rückfahrt hätte etwas schneller gehen können.