dresden: eine neue stadt für mich. am bahnhof muss ich erst einmal gucken, wo die strassenbahn fährt. ich nehme die linie, die zur luisenstr. fährt, und laufe das stück bis zum hostel. mitten in der neustadt, wo die leute draussen vor den cafés sitzen, muss ich meinen trolley rumziehen und fühle mich unwohl dabei. wie ein störender fremdling.
das hostel ist sympatisch, hat einen indischen schlag, hare rama, hare krishna… ich muss in den 3. stock, das zimmer ist schon recht belegt, wieder ein hochbett, das ist der nachteil, wenn man erst abends eincheckt. hoffentlich schnarcht niemand…
sightseeing in dresden
habe gut geschlafen, es hat niemand geschnarcht! die leute sind alle ausgezogen, hoffentlich kommen keine schnarcher heute. erstmal ziehe ich in ein anderes bett um, damit ich nicht wieder klettern muss. das zimmer hat sogar einen balkon, überall diese indische deko, tolles ambiente!
indisches hostelzimmer
dort wo das handtuch hängt, ist mein bett
tischdeko mit buddha
blick vom balkon
es ist schwül und ziemlich warm, ein sommertag… perfekt, um draussen herumzulaufen. ich fahre als erstes in den botanischen garten, denn der kostet nichts, das finde ich toll, und ich werfe später sogar was in die spendenbox, denn so mag ich das! der spaziergang durch die gartenanlagen und gewächshäuser ist richtig erholsam, es ist schön ruhig hier. pflanzen tun einfach gut… in einem gewächshaus steht ein schild an der tür:
vorsicht! die zwergwachtel und ihre küken sind unterwegs! also aufgepasst beim durchlaufen… und auch ein paar schildkröten gibt es hier, in einer ecke hinter einer pflanze höre ich es rascheln, da kraucht gerade eine rum… dann sehe ich ein wachtelküken, und noch eins… naja, sind schon recht gross, die kleinen, aber niedlich!
im botanischen garten
bis in den himmel wollen die
durchs gewächshaus
schlangengurken
kaktusblüten
seerosenteich
wuschig
was für ein schildkrötenleben
wachtelspaziergang im gewächshaus

wo ist denn deine mama?

schöner roter mohn
filigrane blüte
weisses blütenmeer
in den steinigen „alpen“
borke
traum in lavendel
gleich neben dem botanischen garten ist der
grosse garten, einem sehr schönen park, der zum spazierengehen einlädt. kann man vielleicht ein wenig mit dem englischen garten in münchen vergleichen.
als ich an einer parkbank vorbeigehe, sehe ich einen alten mann dort sitzen, und neben ihm ein eichhörnchen… er füttert es mit sonnenblumenkernen, und es frisst ihm aus der hand!!! ich bin noch nie einem zahmen eichhörnchen begegnet, ja toll… ich setze mich zu dem alten mann und spreche ihn an, mache fotos und frage ihn, ob er mir auch mal ein paar sonnenblumenkerne gibt, denn ich möchte sehen, ob es auch zu mir kommt… und tatsächlich, es frisst mir aus der hand! sachen gibt’s… es springt mir sogar auf den schoss, mit den vorderpfoten… dem alten mann fliegt auch immer wieder eine blaumeise auf die hand (leider kein schnappschuss davon), und vor uns stehen eine amsel und eine ente, die auch was abhaben wollen. aber das eichörnchen ist der hammer. es kommt immer wieder angeflitzt und holt sich einen kern. der mann nennt es „hansi“. tolle begegnung!
hmmm, lecker sonnenblumenkerne!

kein bischen scheu…
hier gibt es gratis mittagessen
noch ein interessent
und diese hübsche dame hat auch appetit bekommen

auf tuchfühlung mit „hansi“

palais im grossen garten
barocke statue
am frühen nachmittag knurrt der magen, inzwischen in der altstadt, in der kreuzstr., laufe ich an einer speisetafel mit pastagerichten vorbei. 4,80€ für penne mit gemüsepesto, das klingt doch gut… ich habe mich noch nie alleine in ein restaurant gesetzt… aber irgendwann ist immer das erste mal… man kann draussen sitzen, es ist ruhig und ich brauche eine pause vom rumlaufen, also bestelle ich mir ein ginger water (sprudelwasser mit ingwer – wieso bin ich da noch nicht selber drauf gekommen?) und meine nudeln, und fühle mich so herrlich „normal“, während ich hier sitze, mitten in dresden, und meine nudeln esse. seltsames gefühl. mit genügend geld würde ich das wohl öfters machen, denn auf dauer nur von fast food und supermarkt leben ist auch nicht gerade das wahre.
das aroma
schönes kaltes ingwerwasser
gut gestärkt geht es weiter in die altstadt. da steht sie auch schon, die frauenkirche… ein russenchor steht davor und singt den touristen ein paar melancholische lieder, ich setze mich ein paar minuten ans martin luther-denkmal, höre zu und wünsche mir, ich könnte mein leben lang so weiter die welt bereisen und mir die städte und länder ansehen…
ah, da steht sie ja schon!
das ist ja fast wie in wien hier…
die frauenkirche
und martin kuther steht davor
russenchor
singen sicher lieder von der heimat
fensterbild
dresdener wahrzeichen

mit kutsche
die altstadt ist geprägt von prachtbauten, die einen an wien erinnern. dresden ist eine schöne stadt, sicher auch eine gute stadt zum leben. man kann hier einiges unternehmen, abends im szeneviertel, der neustadt, ausgehen, ich glaube, es ist hier sehr angenehm. die menschen sind sehr herzlich und nett, was anderes habe ich von den „ossis“ auch nie erlebt; ich mag den osten, ein glück, dass die mauer weg ist, und man all diese schönen bundesländer kennenlernen kann…
ich klappere die ganzen sehenswürdigkeiten ab, die kreuzkiche, semperoper, brühlsche terrassen, das elbufer… das ganze touristenprogramm. in der hauptstr. bummle ich durch geschäfte, laufe weiter, bis ich müde werde. am frühen abend kehre ich zurück ins hostel, setze mich in den aufenthaltsraum und esse einen griesspudding und eine banane und schunkle zu que sera, sera von doris day, aus der küche duftet es nach indischem essen. ein junger mann kocht dort jede woche und wer mag, kann kommen und mitessen – umonst! was für ein cooles hostel… als der inder zu mir an den tisch kommt, weil er den essplatz vorbereiten will, und wir ins gespräch kommen, meint er: „you should have some food“. ich frage, was es gibt, ob es vegetarisch sei. ja. na das passt ja prima. ich gehe erst kurz auf mein zimmer, lade meine sachen ab und mache mich frisch, dann gehe ich wieder runter in die küche, um mir einen tee zu machen. den gibt es ebenfalls gratis. ruhe mich in einem alten ohrensessel aus und warte, bis das essen fertig ist. weil es so warm ist, stellen ein paar leute den tisch nach draussen. und auch ich setze mich dazu, zu diesem „bunch of americans“ und den indern. ein sehr familäres hostel! es gibt reis mit einem gemüse-kartoffelcurry, welches zu dem heissen wetter auch noch scharf ist. es macht mir richtig spass, dabei zu sein, auch wenn ich ziemlich sprachlos in der runde sitze. voll der chillige laden… zum nachtisch gibt es halva, so eine art griesspudding, aber fester in der konsistenz, fand ich auch nicht schlecht. während wir essen, fängt es an zu regnen, ein gewitter. abkühlung!
nach dem essen mache ich es mir auf meinem zimemr gemütlich, das zuerst noch leer ist. aber dann kommt ein typ rein, bestimmt ein schnarcher, denke ich. als ich schon schlafe, kommen noch zwei typen rein, und ich denke, oh nein, das wird sicher ’ne kurze nacht! aber welch wunder, keiner dieser 3 männer gibt einen ton von sich. ein schnarchfreies hostel, das ist mir bisher noch nie passiert. liegt vielleicht am hinduistischen flair?
skulpturen überall
blick in die brühlsche gasse
gegen die sonne

kathedrale und residenzschloss
an der brühlschen terrasse
am elbufer
augustusbrücke
es gibt ihn noch, den guten alten trabi
buntes haus
der obere balkon, da wohne ich!
„lounge“ im hostel (mit blick zur küche)